Lebensdauer PC?

Richtige PC-Auswahl und IT-Wartung

Wie lange hält ein PC ist eine Frage die Unternehmen beschäftigt

Als IT-Dienstleister für kleine und mittelständische Unternehmen werden wir von unseren Kunden immer wieder gefragt, wie hoch die Lebenserwartung eines PCs ist. Aus diesem Grund greifen wir dieses Thema auf und geben Antworten auf die Fragen: „Wie lange sollte man warten, bevor ein neuer PC oder Laptop gekauft werden soll? Wie lange halten diese Geräte überhaupt und welche Rolle spielt die IT-Wartung für die Lebensdauer der Geräte?“

Die Lebensdauer eines PCs oder Laptops hängt von vielen Faktoren ab

Wann einen neuen PC kaufen?

Auf eine klare Frage, gibt es in diesem Fall leider keine eindeutige Antwort. Die Lebensdauer eines PCs oder Laptops hängt nämlich von vielen Faktoren ab und ist immer eng verbunden mit der Art der Nutzung und den Anpassungsmöglichkeiten, die das jeweilige Gerät bietet. Ein PC, der intensiv genutzt wird, beispielsweise für Spiele oder aufwendige Aufgaben wie Video- und Grafikbearbeitung, benötigt eine höhere Leistung, als ein PC, der nur für grundlegende Aufgaben wie Textverarbeitung und Surfen im Internet verwendet wird. Grundsätzlich sollte man sich bei der Kaufentscheidung nicht nur am jetzigen Bedarf orientieren, sondern auch darauf achten, dass der PC zukünftigen Anforderungen gerecht wird.

Lebensdauer von PCs

Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass ein PC in der Regel eine Lebensdauer von mindestens 3 bis 5 Jahren haben sollte. Die Anpassungsmöglichkeiten, sogenannte Upgrades von Hardwarekomponenten, können die Lebensdauer auf bis zu 8 Jahren verlängern. Bei einem Desktop PC sind diese Anpassungs- und Reparaturmöglichkeiten höher, als dies bei einem Laptop der Fall ist.

Lebensdauer von Hardwarekomponenten

Die Haltbarkeit von Hardwarekomponenten variiert je nach Art der jeweiligen Komponente. Hier sind einige Erfahrungswerte zur Lebensdauer der wichtigsten Komponenten aufgeführt.

Das Mainboard, auch Motherboard oder Hauptplatine genannt, ist das Herzstück eines Computers. Es ist dafür verantwortlich, welche Komponenten (z.B. Prozessor (CPU), Arbeitsspeicher (RAM), Festplatte, Grafikkarte) miteinander zusammenarbeiten – sprich wie kompatibel sie miteinander sind. Ein gutes Mainboard kann in der Regel zwischen 5 und 10 Jahre, manchmal sogar länger halten, wobei Qualität und Nutzung immer eine Rolle spielen. Relevant für die Lebensdauer ist auch, ob ein aktiver Lüfter auf dem Mainboard verbaut ist.

Die durchschnittliche Lebensdauer einer Festplatte liegt bei etwa 5 bis 10 Jahren. Es ist jedoch wichtig, regelmäßige Backups der Daten zu erstellen, da Festplatten in Einzelfällen auch deutlich früher und ohne Vorwarnung ausfallen können.

Eine CPU oder auch Prozessor genannt, kann in der Regel mehr als 5 Jahre halten, manchmal sogar über 10 Jahre, vorausgesetzt sie wird ordnungsgemäß verwendet und gekühlt. Der entscheidende Faktor ist daher primär der CPU-Kühler und dessen Qualität und Wartung durch z.B. Reinigung und Erneuerung der Wärmeleitpaste.

Der Arbeitsspeicher, auch als RAM bezeichnet, ist sozusagen das „Kurzzeitgedächtnis des Computers“ und dadurch eines der bedeutendsten Hardwarekomponenten eines PCs. Der Arbeitsspeicher ist verantwortlich für die Speicherung temporärer Daten und Programme, auf die die CPU zugreifen kann. Im Gegensatz zu Festplatten oder SSDs, wo Daten dauerhaft gespeichert werden, gehen die Daten auf der Festplatte verloren, sobald das Gerät heruntergefahren oder neu gestartet. Die Lebensdauer des Arbeitsspeichers beträgt erfahrungsgemäß ebenfalls ca. 5 bis 10 Jahre.

Das Hochfahren meines PCs dauert länger, als das Holen eines Kaffees in der Kantine im 3. Stock. Das ist doch verrückt! Will noch jemand einen Kaffee?

Wann muss ich meinen PC austauschen?

Es gibt einige Anzeichen dafür, dass ein PC sein Lebensende erreicht hat. Wir haben hier einmal ein paar der wichtigsten für Sie zusammengefasst.

Wenn das Hochfahren der PCs sehr lange dauert, ist es für den Nutzer anstrengend

Wenn Ihr Computer ungewöhnlich viel Zeit für den Startvorgang (Booten) oder das Herunterfahren benötigt, ist es ratsam, zuerst die Hintergrund-Einstellungen der installierten Anwendungen zu überprüfen. Falls alle Einstellungen in Ordnung sind, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass Ihr PC oder Laptop an seine technische Altersgrenze stößt.

Wenn zwei oder mehrere Anwendungen gleichzeitig genutzt werden und man schnell hin- und herspringen muss, spricht man auch in der IT von Multitasking. Wenn das Multitasking nicht mehr richtig funktioniert, ist auch dies ein Anzeichen für einen veralteten PC/Laptop.

In älteren Computern kann es häufig vorkommen, dass der PC-Lüfter laut wird, auch wenn keine rechenintensiven Aufgaben ausgeführt werden. Dies tritt auf, wenn neuere Softwareanwendungen oder Betriebssysteme auf älterer Hardware laufen und dieser bereits ohne aktiven Arbeitens durch den Nutzer viel Kapazität abverlangen. Ein weiterer Grund kann ein defekter Lüfter der CPU oder ein Netzteillüfter sein. Die Folge ist, dass die Leistungsfähigkeit sinkt und früher oder später das Gerät überhitzt. Sicherlich ist auch eine regelmäßige PC-Reinigung eine gute Präventivmaßnahme, um einer Verschmutzung der PC-Lüftungen entgegenzuwirken und die Langlebigkeit zu erhöhen.

Ähnlich wie bei Smartphones ist es auch bei Computern von entscheidender Bedeutung, dass die verwendete Hard- und Software regelmäßige technische und sicherheitsrelevante Updates erhält. Hersteller stellen oft die Unterstützung älterer Produkte ein, was bedeutet, dass sie keine neuen Funktionen oder Aktualisierungen mehr erhalten. Diese Updates sind jedoch von großer Wichtigkeit, um die IT-Sicherheit der Geräte zu gewährleisten.

Dies bedeutet, dass es nicht mehr möglich ist, das betreffende System, die Software oder auch Hardware auf eine neue Version oder auf leistungsfähigere Komponenten hin zu aktualisieren. Bespielweise kann die CPU auf dem Mainboard nicht mehr erweitern werden oder das neuste Betriebssystem lässt sich von Herstellerseite nicht mehr auf dem Gerät installieren.

Was ist besser, ein Mac oder ein Windows-PC?

Diese Frage taucht tatsächlich immer wieder auf. Macs oder generell Apple-Produkte haben ein Image, sehr langlebig zu sein. Die Apple-Verfechter haben geradezu einen Kult, um diese Produkte geschaffen. Wir haben eine Gegenüberstellung von Mac- und Windows-PCs vorgenommen, welche bei der Entscheidungsfindung „Was ist besser Mac oder Windows-PC?“ eine Hilfestellung geben soll.

MACWindows PC
Design und intuitive Bedienbarkeit
Die gesamte Apple Produktfamilie kommt in einem sehr reduzierten, zeitlosen Design daher und zeichnet sich durch eine selbsterklärende Bedienbarkeit ihrer Produkte aus.
Design und intuitive Bedienbarkeit
Da Windows-PCs von vielen verschiedenen Herstellern produziert werden, findet man alle Farben und Formen. Die Bedienbarkeit des Windows Betriebssystems ist allerdings im Vergleich zum macOs nicht immer selbsterklärend. Allerdings ist Windows weiter verbreitet und daher die Bedienungsweise unter den Anwendern bekannter, als das bei macOs der Fall ist.
Apple-Produktfamilie
Wenn man ein Apple Produkt besitzt, ist es leichter andere Apple-Produkte zu ergänzen, da diese sehr gut miteinander interagieren und kommunizieren.
Windows Produktfamilie
Es gibt keine Windows Produktfamilie, die mit Apple vergleichbar ist.
Hardware und Software aus einem Hause
Apple stellt sowohl Hardware als auch Software her. Der Vorteil ist hier, dass Apple genau weiß welche Hardware verbaut ist und daher deutlich weniger Fehlerpotenzial vorhanden ist. Beides ist unserer Erfahrung nach qualitativ sehr hochwertig.
Hardware und Software von Microsoft
Beispielsweise liefert Microsoft mit dem Surface Hard- und Software aus einem Haus, ansonsten gibt es eine Vielzahl an PC- und Laptophersteller, die Windows als Betriebssystem nutzen.
Akkulaufzeit und CPU-Leistung
Die Akkulaufzeit von Apple ab den M Prozessoren (M1 Chip) ist sehr viel länger, als dies bei Windows Laptops der Fall ist.
Akkulaufzeit und CPU-Leistung
Akkulaufzeit und CPU Leistung sind nach unseren Erfahrungen beim Surface nicht ganz so gut, wie beim Mac. Der Stromverbrauch der CPU ist in der Regel höher als der vom M1-Chip bei Apple.
Kompatibilität mit Fremdsoftware
Apple definiert, welche Rechte eine Software auf Systemebene erhält und es ist sehr schwierig bis sogar unmöglich hier Veränderungen vorzunehmen.
Kompatibilität mit Fremdsoftware
Viele Softwareprodukte sind auf das Windows Betriebssystem ausgerichtet und damit abgestimmt. Außerdem lassen sich auf Administrationsebene die Rechtezugriffe leicht und umfänglich vergeben. So ist die Implementierung von Fremdsoftware in ein bestehendes IT-System leichter möglich. Die Entscheidung für einen Mac kommt daher schon grundlegend wegen Inkompatibilitätsproblemen nicht infrage.
IT-Sicherheit
  • Sehr sicheres System
  • Sicherheitslücken werden sehr schnell geschlossen
  • Sicherheitsupdates werden teilweise automatisch eingespielt
  • Apple definiert, welche Rechte die Software auf Systemebene erhält
  • Es gibt nur eine kleine Auswahl an Virenschutzen, die Mac kompatibel sind, da die Sicherheitsstandards aber sehr hoch sind, ist es vor allem wichtig, die Sicherheitsupdates regelmäßig zu überprüfen
IT-Sicherheit
  • Schadsoftware wird aufgrund der Durchschlagskraft vor allem für den Marktführer Windows entwickelt, da dies nach wie vor das meistgenutzte Betriebssystem weltweit ist und von Haus aus eine geringere Sicherheit bietet, da mit Administrationsrechten sehr viele Änderungen im System möglich sind.
  • Ein guter Virenschutz ist unverzichtbar
  • Sicherheitsupdates werden teilweise automatisch eingespielt
Austausch von Hardwarekomponenten
Der Austausch von Hardwarekomponenten ist bei Apple nur eingeschränkt möglich. Sehr viele Komponenten sind festverbaut und können gar nicht ausgebaut und getauscht werden.
Austausch von Hardwarekomponenten
Der Austausch von Hardwarekomponenten ist bei Windows-Desktop PCs und teilweise auch bei Laptops je nach Hersteller sehr gut möglich.
Kosten
Die Kosten für Apple-Produkte sind oftmals höher und müssen bei der Entscheidungsfindung immer mit dem Nutzeffekt abgewogen werden. Da die Nutzungsdauer erfahrungsgemäß höher ist, relativieren sich oft die Mehrkosten.
Kosten
Es stehen vielfältige PCs unterschiedlicher Hersteller aus verschiedenen Preissegmenten zur Verfügung. Kosten und Nutzen können hier sehr gut abgewogen werden.
Datenschutz / DSGVO
Die hauseigene Cloud von Apple (iCloud) ist nicht DSGVO-konform. Sie haben zwar Serverstandorte in Europa (Dänemark), aber eine Auswahl der Standorte ist nicht möglich.
Datenschutz / DSGVO
Windows hat offizielle sogar Serverstandorte (Frankfurt am Main und Berlin) in Deutschland und hier kann man die Standorte aktiv auswählen.

Die Bedeutung der IT-Wartung für die Langlebigkeit der PCs

Mit einer regelmäßigen IT-Wartung wird sichergestellt, dass sowohl die Hardware als auch die Software in einem aktuellen und guten Zustand ist und Fehler frühzeitig erkannt werden, bevor sie zu größeren Problemen führen können. Dadurch kann die Lebensdauer verlängert und die Leistung des PCs verbessert werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt, den die IT-Wartung mit sich bringt, ist die Aktualisierung der Sicherheitssoftware auf den PCs, die durch eine gute Datensicherung, das sogenannte Backup unterstützt wird.

Fazit

PCs sollten mindestens 3 bis 5 Jahre halten, wenn man Hardwarekomponenten gut anpassen kann, sogar bis zu 8 Jahre. Bei der PC-Auswahl ist die geplante Nutzung und die zukünftige Anpassungsfähigkeit entscheidend. In Netzwerken mit unterschiedlichsten Softwareanbindungen empfiehlt sich die Flexibilität von Windows-PCs. Macs sind generell robust, langlebig und bieten höhere IT-Sicherheit.

Grundsätzlich kann es lohnend sein, etwas mehr zu investieren, um die Lebensdauer zu verlängern. Die Haltbarkeit von PCs und Laptops hängt auch von einer guten IT-Wartung ab. Proaktive IT-Betreuung hat diese Belange im Blick. Regelmäßige Reinigung trägt zudem zur Verlängerung der Lebensdauer der Geräte bei, was als Green IT Maßnahme, grundlegend besser für die Umwelt ist.

Maren Betz

Autor

Maren Betz

Maren Betz ist Diplombetriebswirtin (BA) aus Überlingen. Sie hat Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Tourismusmarketing in Ravensburg studiert und ist seit 2021 Teil des Teams. Davor war sie Marketingmanagerin in Wiesbaden, Leiterin Produktmanagement in Stuttgart und im Produktmanagement eines Weiterbildungsinstituts tätig. Sie unterstützt uns in der Buchhaltung, im Marketing und als Assistenz des Geschäftsführers.