Spam-Mail erkennen

Keine Werbung oder keine Gratiszeitungen“: Wenn es doch nur so ein Schild auch für das E-Mail-Postfach geben würde. Stattdessen werden unsere virtuellen Briefkästen mit unzähligen Spam-Mails vollgestopft und die wichtigen Nachrichten gehen leider unter.

Mittlerweile sind die nervigen Spam-Mails auch kaum noch von denen der Freunde und Familie zu unterscheiden. Schnell kann es passieren, dass man eine nicht erkennt und draufklickt. Das kann schwere Folgen haben. Es gibt aber Merkmale, die, wenn man sie kennt, es Ihnen erleichtern, die richtigen E-Mails zu löschen.

Was sind Spam-E-Mails?

Spam-Mails sind massenhaft und unaufgefordert verschickte E-Mails. Oft wird ein Produkt beworben, das Unglaubliches verspricht, eine Wunderwaffe zum Fett verbrennen oder auch verschreibungspflichtige Medikamente. Das Ziel ist es, die Aufmerksamkeit des Empfängers auf die E-Mail zu lenken und ihn dazu zu kriegen, sie zu öffnen.

Der Inhalt kann dabei variieren, denn es gibt verschiedene Arten von Spam. Den Großteil der Spam-Mails macht die Werbung aus, direkt gefolgt von Mails mit Inhalten, die sich an Volljährige richten. Auf dem dritten Platz landen unerwünschte Finanztipps.

Nur ein kleiner Anteil der Nachrichten wird gezielt zum Betrug oder verbreiten von Viren verwendet. Doch bei über 14,5 Milliarden Spam-Mails pro Tag, sind das nicht gerade wenig. Dabei unterscheiden Experten zwischen verschiedenen Arten des Betrugs. Je nach Sorte verfolgen die Sender ein bestimmtes Ziel. Im Grunde unterscheidet man zwischen drei Unterkategorien:

Phishing

Das Ziel von Phishing Mails ist es, an Ihre privaten Daten heranzukommen. Das können Adressen, Passwörter oder Kreditkartennummern sein. Meist gibt sich der Absender dabei als seriöses Unternehmen wie zum Beispiel Amazon oder Paypal aus.

Der Betreff der E-Mail ist oftmals etwas Dringliches, wie eine nicht bezahlte Rechnung und eine Drohung mit einem Schufa-Eintrag. Um an die Daten zu kommen, benutzen die Trickser eine von zwei Methoden:

  1. In der E-Mail werden Sie aufgefordert, auf einen Link zu klicken. Dieser Link bringt Sie dann auf die Seite des Unternehmens, doch Vorsicht! Auch wenn die Seite täuschend echt aussieht, kann sie Fake sein. Auf der Seite müssen Sie nun Ihre Anmeldedaten oder Kreditkartennummer eingeben, um fortzufahren. Damit ist das Ziel auch schon erreicht, die Täter haben Ihre Daten.
  2. Alternativ können die Daten auch von einem Virus bzw. Trojaner von Ihrem Computer aus ausgelesen werden. Dieser Virus landet entweder durch den Link auf Ihrem Rechner, der in Wirklichkeit ein Download war oder durch eine Datei im Anhang.

Scams

Bei Scam Mails geht es den Tätern nicht nur um Ihre Daten, sondern auch direkt um Ihr Geld. Doch wie kriegt man Menschen dazu, freiwillig Ihr Geld über das Internet zu verschicken? Indem man ihnen mehr Geld verspricht. Und genau das tun Scam E-Mails, sie bieten den Empfängern eine scheinbar sichere Methode an viel Geld zu gelangen.

Ein Klassiker ist mittlerweile die Geschichte des nigerianischen Prinzen. In dieser braucht der nigerianische Prinz braucht Ihre Hilfe, um die Millionen eines Auslandsgeschäfts auf sein Bankkonto zu bekommen. Als Belohnung kriegen Sie dafür 30 % der Gesamtsumme, oft mehrere Millionen Euro. Doch bevor der Prinz Ihnen das Geld überweisen kann, müssen Sie zuerst Ihre Kontodaten angeben und Geld überweisen, für Verwaltungskosten.

Doch die Millionen kommen nicht. Stattdessen haben die Scammer jetzt Ihre Kontodaten und Ihr Geld. Nach demselben Prinzip gibt es tausende Geschichten, nicht nur den Prinzen. Manchmal haben Sie im Lotto gewonnen oder müssen anderen fiktiven Personen aushelfen, das Schema ist aber immer gleich: Sie schicken ein wenig Geld und bekommen dadurch viel Geld.

Hoax

Hoax Nachrichten sind darauf ausgelegt, sich über den Empfänger lustig zu machen. In diesen E-Mails werden Falschmeldungen verteilt, das Thema ist dabei oft willkürlich. Gefährlich kann es werden, wenn die E-Mail z.B. vor einem Virus warnt und eine Anleitung bietet, wie dieser zu entfernen ist.

In Wirklichkeit existiert der Virus jedoch nicht und die Anleitung zeigt Ihnen nur, wie Sie wichtige Systemdateien löschen oder einen Virus herunterladen. So oder so, dem Rechner hilft danach nur eine komplette Neuinstallation.

Worauf sollte ich beim Öffnen einer E-Mail achten?

Auch wenn die Betrüger immer cleverer werden und die Spam-Mails immer mehr wie „echte“ E-Mails aussehen; es gibt Hinweise auf die wahre Herkunft der Nachricht, manche davon sind offensichtlicher als andere.

Zu den offensichtlichsten Merkmalen zählen definitiv Rechtschreib- und Grammatikfehler im Anschreiben. Dies weist meist auf nicht deutsche Täter hin, die den Text bloß durch einen Übersetzer geschickt haben. Auch die Anrede verrät viel. Die Unternehmen, bei denen Sie Kunde sind, werden Sie mit Ihrem Namen anschreiben. Beginnt die E-Mail also mit „Sehr geehrte Damen und Herren“ ist das bereits ein Indiz auf eine Spam-Mail.

Wenn Sie sich nicht erklären können, warum Sie eine E-Mail erhalten oder ist Ihnen der Absender unbekannt, sollten Sie direkt vorsichtig sein. Wenn Sie Rechnungen von Firmen bekommen, die Sie nicht kennen oder zu Einkäufen, die Sie nicht getätigt haben, handelt es sich höchstwahrscheinlich um Spam.

Auch wenn in der E-Mail die Dringlichkeit Ihres Handelns betont wird, ist das ein Anzeichen. Oft wird mit Folgen gedroht oder mit Gewinnen gelockt, alles unter der Bedingung, so schnell wie möglich auf den Link in der E-Mail zu klicken. Um sicherzugehen, was sich wirklich hinter einem Link versteckt, halten Sie den Cursor darüber. Nach kurzer Zeit sollte Ihnen das tatsächliche Ziel des Links angezeigt werden.

Der beste Weg, um Spam zu erkennen ist, wenn Sie Ihrem gesunden Menschenverstand trauen. Wenn ein Angebot zu gut ist, um wahr zu sein, das ist es dies auch meist nicht.

Wie kann ich mich schützen?

Wenn Sie sich sicher sind, dass eine E-Mail Spam ist, dann sollten Sie diese am besten löschen. Doch was, wenn Sie sich trotz Überprüfung immer noch nicht sicher sind? Dann gibt es ein paar Tricks, wie Sie potenzielle Spam E-Mails umgehen können.

  • Googeln Sie den Betreff: Spam ist darauf ausgelegt, möglichst viele Menschen mit wenig Aufwand zu erreichen. Sie sind also mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht die erste Person, die diese Nachricht erhalten hat. Wenn Sie den Betreff in eine Suchmaschine eingeben, können Sie Hinweise finden, ob es sich um Spam handelt. Es gibt auch Datenbanken, die die bekanntesten Spams sammeln.
  • Öffnen Sie keine unbekannten Anhänge: Öffnen Sie niemals den Anhang, sobald Ihnen bei der E-Mail etwas komisch vorkommt. Achten Sie dabei auch auf den Typen der Datei. Ist die Dateiendung .zip/.exe/.jpeg handelt es sich sehr wahrscheinlich um einen Virus oder Spyware! Achtung: Gucken Sie bei der Datei genau hin. Manchmal heißen diese zum Beispiel „Rechnung.pdf.jpeg“ und es kann passieren, dass die Endung .jpeg vom Programm nicht angezeigt wird.
  • Klicken Sie auf keine Links: Wenn Sie denken, es könnte sich doch um etwas Wichtiges handeln, gehen Sie lieber selber direkt über den Browser auf die Seite.
  • Antworten Sie nicht auf die E-Mail und versuchen Sie nicht, die E-Mails abzubestellen: Sobald Sie mit der E-Mail interagieren, wissen die Spammer, dass die E-Mail-Adresse funktioniert. Dann bekommen Sie nur noch mehr Spam.

Die Massennachrichten werden immer ausgefeilter und schwerer von den echten E-Mails zu unterscheiden. Mit den hier genannten Tipps können Sie zwar den Großteil der unerwünschten Mails aussortieren, aber nicht alle Nachrichten lassen sich dadurch hundertprozentig identifizieren. Wie bei allem im Internet gilt auch hier, man kann nie vorsichtig genug sein.

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